Hallo aus Südtirol! Heute sind wir wieder mit dem Internet verbunden. Unser Hotel Steiner liegt in Leifers, dem Nachbarort von Kaltern und ist nebenbei bemerkt das Stammhotel von Margot Hellwig...
Soeben sind wir vom Pizzaessen zurück und so bleibt Zeit, den Rennbericht für die 6. Etappe zu schreiben.
Heute früh wurden wir nach dem Frühstück von Carlo wieder ins Tal gefahren. Die restliche Zeit bis zum Start wärmten wir uns in einem kleinen Café auf. Pünktlich um 9 Uhr fiel der Startschuss und wenige Minuten später setzte sich auch der Startblock D in Bewegung. Nach einer kurzen Runde durch Aprica ging es auf eine kleine Abfahrt um danach den 30 km langen Anstieg zum Passo Tonale in Angriff zu nehmen. Die Wirkung meines gestrigen Wundermittels setzte heute etwas später ein, so dass ich am Berg doch ganz schön leiden musste. Das war aber nichts im Vergleich zu der anschließenden Abfahrt... Wenn die kalte Abfahrt bei der ersten Etappe schon frostig war, dann war diese gefühlt doppelt so kalt! Oben fegte der Nebel über die Hochebene, es regnete dazu und die Temperaturen bewegten sich irgendwo bei 6-7 Grad. In mehrere Lagen Kleidung eingepackt wurde mir trotzdem so kalt, dass ich nach 20 Kilometern nasser, eisiger Abfahrt Zuflucht in einer kleinen Tankstelle suchte, die mir der Tankwart sogar extra aufschloss... Es waren einige Radler, die überlegt haben die Etappe in der Abfahrt zu beenden.
In der folgenden Ebene kämpfte ich mich langsam an vor mir Radelnde heran, bis ich mich in eine herankommende Gruppe einklinken konnte. So fuhren wir bis zum ersten Verpflegungspunkt, wo ich auch Andreas wieder traf. Es folgten nun noch zwei weitere Pässe: das Brezer Joch und der Mendelpass. Ständig fing es wieder an zu regnen, bergauf wurde es warm und in den Tälern schien die Sonne, so dass man ständig die Kleidung wechseln musste. Die Abfahrt vom Mendelpass war wunderschön. Unten im Tal sah man schon Kaltern und den Kalterer See liegen. Es wurde mit jedem Meter wärmer und schließlich erreichten wir die Zeitnahme kurz vor dem Ortseingang. Die vorzeitige Messung wurde aus Sicherheitsgründen so geregelt, da die Straßen im Ort zu schmal für ein Radrennen sind. So erreichten wir ohne Renntempo den Zielbereich direkt neben einer Weinkelterei, in der sich auch der heutige Bikepark befindet! Mit dem Taxi fuhren wir anschließend in unser Hotel nach Leifers.
In der Gesamtwertung unserer Altersklasse belegen wir aktuell Platz 143, also weitere sechs Plätze nach vorne im Vergleich zu vorgestern. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass wir sechs Teams auf der Strecke überholt haben – vielmehr wurden einige Teams durch das Nichterreichen bzw. Erreichen des Ziels nach der Schlusszeit mit der Maximalzeit von 11 Stunden gewertet. Durchhalten zahlt sich also aus, auch wenn es hart war...
Nun ist es also fast geschafft! Morgen steht die finale Etappe zum Gardasee auf dem Programm. 103 Kilometer und 1600 Höhenmeter verteilt auf zwei letzte Pässe trennen uns noch vom Ziel. Wir freuen uns schon!
Bis morgen aus Arco!
Kommentare
Kommentar veröffentlichen